„Abenteuer erleben per Rad“, diese Beschreibung trifft wohl ziemlich genau die Bedeutung des Begriffs „Bikepacking“. Wer genauer nach dem Ursprüngen des Bikepackings sucht, wird zumindest eine Wurzel in den USA finden. Höchstwahrscheinlich wird man währen seiner Recherche auf Langstreckenrennen durch Nordamerika stoßen. Ziel dieser Veranstaltungen ist es, Distanzen von mehreren tausend Kilometern auf Gravel-Roads zurückzulegen. Während des Rennverlaufs musste jeder Teilnehmer sein benötigtes Equipment wie Zelt, Werkzeug, Ersatzteile, Verpflegung, etc. selbst mitführen. Es ist keine neue Erkenntnis, Gewichtsreduzierung im Rennsport ist elementar. Die logische Schlussfolgerung, das mitgetragene Gepäck musste auf ein Minimum reduziert werden. Um im unwegsamen Gelände möglichst agil und wendig unterwegs zu sein, wurde oft bewusst auf Gepäckträger und ausladende Satteltaschen verzichtet. Stattdessen wurde das Gepäck direkt an Sattel bzw. Lenker gegurtet und auch das Rahmendreieck wurde als Stauraum zunehmend beliebter. Bikepacking war geboren.
Mittlerweile gewinnt diese Wettkampfform stetig Anhänger und es finden zahlreiche Rennen auf allen Kontinenten dieser Erde statt. Von 500 km bis hin zu über 5000 km langen Ultra-Distance-Races findet jeder seine persönliche Herausforderung. Gefahren wird auf Straßen bis hin zu groben Off-Road Terrain und meist gilt die eine Regel. Jeder Teilnehmer trägt seinen eigenen Krempel oder wie der Amerikaner zu sagen pflegt, „self-supported“.
Die erste Herausforderung beginnt somit bereits beim Packen und der dabei oft aufkommenden Fragen. „Was muss mit und was bleibt daheim“? Ich möchte fasst wetten, dass schon mach einer mit dem Multitool an der Ravioli-Dose verzweifelt ist, oder die Nacht durchgefahren wurde, aus Mangel an warmen Decken… aber genau im Minimalismus liegt die Kunst des Bikepackings und der Reiz vom simplen Abenteuer.