Bei mir in der Region sind noch viele Waffenräder in Original Ausstattung unterwegs. Die Idee war einen Mix aus Cruiser und Waffenrad zu bauen und diesen als Alltagsschleuder bzw. Dorf Cruiser zu verwenden.
Custom Dorf Cruiser by LOQ.7
Der Mann mit dem Schraubenschlüssel – Michael Schomann
Historische Fahrrad Kerzenlampe (Frankreich) ca. Jahrhundertwende: 50 €
Garage 271 Vintage Leder Sattel: 129 €
Leder Satteltasche: 25 €
DIY LOQ.7 Schild – Acryl-Farbe: 0 €
Lederband: 2 €
VR-Laufrad Schürmann DISC 27,5: 47 €
Bremsscheibe Ashima Airotor: 16 €
VR-Bremse Avid Elixir 9: 0 € aus der Reste Kiste
Zefal Vintage Flaschenhalter: 10 €
Flasche Gösser Naturradler: 1,59 € (Pfandfrei)
Gesamtkosten aller Umbaumaßnahmen: 380,59 €
Zeit für Taten – vom Klunker zum Dorf Klunker
Da die Rahmenfarbe des phosphated Farbe vom original leafcycle Klunkers bereits sehr guten rustikalen Look vermittelt, wurde diese einfach beibehalten. Die Phosphat-Beschichtung sollte eigentlich gut mit den alten rostigen Teilen der Waffenräder harmonieren und die ideale Basis für einen vintage Dorf Cruiser bieten.
Beim Stöbern auf Waffenrad-Webseiten oder im Fahrrad-Vintage-Handel bin ich dann auf eine Vielzahl an alten Teile gestoßen. Sehr gefreut habe ich mich über die alte Klingel aus meiner Heimatstadt. Für die Kerzenlampe war leider keine passende Halterung mehr aufzutreiben. Die Lederband Befestigung ist alles andere als alltagstauglich, möchte ich bei Gelegenheit erwähnen. Ich habe diese zwar trotzdem genutzt, dennoch muss dort in naher Zukunft definitiv nachgebessert werden. Ich sehe die Lampe auch eher als Abenteuer, sie raucht, sie stinkt, Wachs tropft, sie wird verdammt heiß…das sind die Dinge die man für simple Technik und vintage Look dieser Art einfach in Kauf nehmen muss.
Da das Rad als Alltags-Cruiser für kurze Strecken benutzt wird, sollte der Singlespeed-Antrieb und die Rücktrittbremse ausreichend sein, kurze bergauf Passagen werden im Notfall einfach geschoben. Außerdem gehört eine Rücktrittbremse, die bei längeren Bergab-Fahrten ordentlich zu Dampfen anfängt einfach mit dazu, zum Klunker Kult.
Da ich mich dennoch nicht ganz auf Rücktritt verlassen wollte, hat mir die Reste-Kiste eine hydraulische Elixir Vorderrad-Bremse spendiert. Als Familienvater trägt man schließlich Verantwortung und darum auch dieser kleine extra Sicherheitsaspekt.
Außerdem will der eigene LOQ.7 Bremsbelag schließlich auch beim Klunker irgendwo zum Einsatz kommen. Zwangsläufig habe ich dann ein neues, günstig erstandenes 27,5″ Vorderrad mit Scheibenbremsen Aufnahme eingebaut. Die Bereifung wurde nicht getauscht, für kurze Strecken auf Asphalt und Schotter ist der TrailKing in Ordnung.
Für den Garage 271 Vintage Sattel hat sich noch eine passende Ledertasche finden lassen in der Handy, Haustürschlüssel oder andere Kleinigkeiten verstaut werden können.
Vielen Dank an Frank Heinrich, der diesen Contest ermöglicht und mir den passenden Vorwand geliefert hat, noch ein Fahrrad zu kaufen (meine Familie ist auch schwer begeistert). Danke an meine Frau Gudrun, für das DIY Schild anmalen.
P.S.: Das Radler ist beim Foto machen verschwunden. Hätte doch das Sixpack kaufen sollen.
Projektbeschreibung: Schlichter Single-Speed Klunker mit Riemenantrieb
Auf den ersten Blick mag dieser Klunker sehr am Original angelehnt sein, aber es lohnt sich durchaus näher heran zu Zoomen. Als erstes fällt vermutlich die eingebaute Scheibenbremse am Vorderrad auf, aber damit ist es noch lange nicht getan. Die Chassis wurde mit einigen edlen Teilen aufgewertet, die sich unauffällig ins Gesamt-Konzept fügen. Hier eine Liste aller verbauten Teile.
Verbaute Komponenten
Scheibenbremse
Thomson Sattelstüze
Chris King Steuersatz
Brooks Sattel
Tune Kurbel
Pedale
Gates Carbon Drive Antriebsriemen
Um den Klunker überhaupt mit Riemen fahren zu können, musste zuerst ein Stück Rohr aus der Kettenstrebe entnommen werden, um Platz für das Rahmenschloss zu schaffen.
Die Community wähle diesen CarbonDrive Single Speed Custom Aufbau auf den dritten Platz.
Ist es möglich mit einem schmalen Geldbeutel ein kultiges E-Bike selber aufzubauen? Genau das wollten wir herausfinden. Als Basis für dieses „Do-it-Yourself-Projekt“ diente ein Leafcycles Klunker Komplettrad, der auf E-Betrieb umgerüstet werden sollte.
Klunker sind Kult, denn sie verkörpern die Anfänge des MTB Sports. Während der Pioniertage des MTB´s schoben ein paar Hippies in der Gegend um Marin County ihre rostigen alten Beach Cruiser die Berge hinauf, um anschließend die staubigen Fire Roads wieder runter zu ballern.
Klassisch für diese Art von Bikes waren die voluminösen Reifen und vor allem das im Hauptrahmen-Dreieck angebrachte Zentralrohr. Gerne wurde die Bikes mit Motocross Lenkern und Trommelbremsen modifiziert, um das Handling für den Höllenritt bergab etwas kontrollierbarer zu machen. Genau das war die Zeit, während der viel an den Rädern geschraubt und modifiziert wurde. Diese Tugend hat die Marke Leafcycles aufgegriffen und zum offiziellen Klunker Custom Challenge gerufen.
Normalerweise ist Leafcycles eher bekannt für hochwertige Dirt Jumping Bikes aus dem Rohstoff CroMo Stahl aber im Sortiment befindet sich auch ein kultiger Nachbau der damaligen Klunker. Und dieses Modell diente als Basis für alle Teilnehmer.
Man konnte sich mit einer Idee bewerben. Wenn diese überzeugend ankam, erhielt man ein Leafcycles Klunker Komplettrad zum echten Vorzugspreis, mit der Bedingung dieses nach den eingereichten Konzept umzubauen.
Für uns als Fahrradreifen Hersteller war die Sache klar, da machen wir mit! Was fehlte war eigentlich nur noch ein schlüssiges Klunker Custom Bike Konzept.
Maxxis steht für innovative MTB Reifen und somit sollte das Thema MTB beibehalten werden. Dabei würde es sicherlich nicht schaden, wenn der Custom Klunker etwas rustikal oder puristisch aussehen würde. Der erste Gedanke war, den Rahmen bewusst mit einer rostigen Patina zu versehen, um dem Bike einen gewissen Vintage-Look einzuhauchen.
Single Speed ist ne feine Sache. Wenig Technik bedeutet im Umkehrschluss auch wenig Stress. Aber wenn es hier und da mal im Knie zwickt wünscht man sich insgeheim manchmal doch mehr Gangvielfalt oder alternativ ein klein wenig Unterstützung und genau in diesem Augenblick kam die Idee auf. Lass uns ein echtes DIY Projekt daraus machen und den Klunker zum E-Bike umbauen, ohne den kultigen Look des Bikes vollständig zu versauen. Zudem sollte das ganze möglichst Kostengünstig geschehen.
Die Suche nach dem richtigen E-Antrieb
Es lag auf der Hand, dass der Motor so klein wie möglich sein sollte. Gleichzeitig drängte sich die Frage auf, wie kann man einen Akku möglichst stylisch verstecken. Vielleicht in einem Leder-Täschchen zwischen Ober- und Zentralrohr? Google sollte bei der Beantwortung vieler Fragen helfen, doch die ernüchternde Antwort kam schnell. Anscheinend gibt es keinen Hinterrad Nabenmotor mit 110mm Einbaubreite der allen unseren Anforderungen entsprach und zudem irgendeine Bremsmöglichkeit bietet.
Bei der Suche nach einem Vorderrad-Nabenmotor wurden wir dagegen schnell fündig, aber ein Hersteller viel uns bei der Recherche besonders auf. Keyde bot eine Akku-Lösung in Form einer Edelstahl-Trinkflasche an. Es brauchte genau eine E-Mail, in der wir unser Vorhaben schilderten und ein kurzes Erklärungstelefonat und Keyde war selbst an dem Projekt interessiert und unterstütze uns mit allen nötigen Komponenten für eine E-Betriebene Lösung. In unseren Fall hieß die Lösung S100 Front-Motor. Dieser Vorderrad-Nabenmotor ist äußerst klein und bringt eine Leistung von 250 Watt. Das Besondere an dieser Lösung ist zudem, dass der Motor direkt mit dem Akku verbunden wird. Die Steuerung findet per Bluetooth statt. Ein Impulsgeber an der Kurbel sendet der App ein Signal, sobald getreten wird und die App steuert die Leistungsabgabe des Motors. Dadurch fällt jegliche Kontrolleinheit am Lenker weg und das Cockpit bleibt schön clean und aufgeräumt. Zudem besitzt der Motor eine 6-Loch Befestigung für Bremsscheiben, was die Montage einer Scheibenbremse am Vorderrad unproblematisch gestallten sollte.
Die Wahl der Komponenten
Das Rad und alle E-Motor Komponenten waren bereits eingetroffen und es war allerhöchste Zeit sich Gedanken über eine finale Lackierung und Bestückung des DIY E-Bikes Klunker zu machen.
Uns war vor allem wichtig, das Projekt mit einem möglichst geringen Budget zu realisieren und den Klunker gleichzeitig noch cool aussehen zu lassen, ohne Einbußen in Sachen Funktionalität hinnehmen zu müssen.
Das Motto lautete also, bevor irgendetwas bestellt wird, immer zuerst einen Blick in die Altlasten oder Rekla Kiste werfen. Vielleicht kann man das eine oder andere Teil noch vor der Tonne retten.
Es geht ans eingemachte – der Umbau kann beginnen
Was passt besser zu einem echten Klunker Bike als der rustikale Look von blankem Stahl? Doch dafür mussten der Klarlack und die Phosphat-Versiegelung erst einmal ab. Die billigste Beize aus dem Bauhaus sollte das erledigen, doch weit gefehlt. Trotz Anwendung nach Plan wollte der Lack nicht so ohne weiteres aufgeben. Aus irgendeinem Grund verwandelten sich Beize, Klarlack und Phosphat-Beschichtung in einer zu einer absolut zähen und klebrigen Masse, die einfach nicht vom Rahmen wollte. Selbst mit der Spachtel war dies ein mühseliges Unterfangen. Nach ein paar Tagen Trockenphase, griffen wir zu schwereren Geschützen. Per Flex mit gezopfter Drahtbürste wurde die er Rahmen bis auf den blanken Stahl abgeschliffen und zum Vorschein kam genau der Look den wir uns vorstellten.
Jetzt ging es ans Laufräder Einspeichen. Auch wenn es etwas Messi-mäßiges hat, privat hatte ich manchmal alte Laufräder ausgespeicht und die Speichen feinsäuberlich nach Längen sortiert. Die Chance einer Wiedernutzung tendiert meist nahezu gegen Null, in diesem Fall entpuppte sich das Bunkern als der Jackpot. Alle benötigten Speichenlängen waren tatsächlich vorhanden. Zudem fanden sich auch noch alte gebrauchte Kartell Plattform Pedale, eine absolut her gerittene Leafcycles Motostick 2-pcs CroMo BMX Kurbel mit gebrauchten, aber guten Innenlagern, eine gebrauchte Kettenblatt-Aufnahme inkl. Kettenblatt, einem noch nie benutzten Dirty Steel BMX Prototypen Vorbau und eine gebrauchte Bremsscheibe. Selbst Bremshebel, Bremssattel und die Griffe lagen noch im Lager herum. Alles Teile die nie mehr einen Weg in den Verkauf gefunden hätten.
Nun gut, als Firma im Bike Segment sitzt man an in vielen Fällen an der Quelle. Die Reifen kamen selbstverständlich aus dem eigenen Bestand und die einzigen beiden Teile die extra zugekauft werden mussten waren lediglich der Brooks B17 Sattel und die goldene Kette. An manchen Stellen muss man einfach mal ein Auge zudrücken und Zukäufe tätigen.
Der Umbau verlief unproblematisch, aber die interessante Frage ist vor allem, was würde es ca. Kosten, solch einen Klunker zum E-Bike Klunkerumzubauen, wenn man so wenig wie möglich investieren möchte? Beginnen wir mit dem Motor. Keyde hat einen Vertrieb in Deutschland, bei dem der Einzelhandel und der Endverbraucher direkt einkaufen können. Da uns die letzten Jahre gezeigt haben wie turbulent sich Wechselkurse und Frachtkosten entwickeln können, gibt es derzeit keine feste Euro Preisliste. Als Ausgangswert dient die Preisliste in US-Dollar. Wer auf deren Website eine Anfrage stellt, bekommt ein wochenaktuelles Angebot. Sollten Waren nicht auf Lager sein, kümmert sich Keyde um den Import, die Verzollung und die Auslieferung an den Kunden. Aber jetzt reden wir mal Tacheles. Folgende Teile wurden für den Umbau verwendet:
S100 Front-Motor mit Bluetooth: 249 USD
BI3607 Batterie: 279 USD
BBC 1T1 Kabel: 12 USD
Pedalsensor: 39 USD
BTB140 BT-Button: 29 USD
Total: 608,- USD zzgl. Import, Zoll und Versand.
Um einfach mal eine realistische Zahl in den Raum zu schmeißen. Für um die 850,- EUR liegt dieses Motor-Set zuhause auf dem Tisch. Der Klunker kostete zum Zeitpunkt der Klunker Custom Challenge zwischen 599,- bis 739,- EUR. Normalerweise kann man mit diesem Minimal-Set bereits den Klunker zum E-Bike umbauen, aber eine vordere Scheibenbremse würden wir auf jeden Fall noch empfehlen? Geschätzte Kosten ca. 30,- EUR.
Kosen für DIY Custom E-Klunker Projekt: 1479,- EUR (Minimal-Ausführung)
Aber was haben wir genau verbaut? Da die meisten Teile gebraucht oder als Musterware bei uns rumlag, vielen kaum weitere Folgekosten an. Für eine bessere Übersicht, werden wir aber den ungefähren Marktwert der verbauten Komponenten listen.
Verbaute Komponenten für das DIY E-Bike Klunker Projekt
Keyde E-Motorenset (Motor: Keyde S100 Smart Vorderrad-Nabenmotor | 100mm Einbaubreite | Akku: Keyde Water Bottle Battery BI3607 | 250 Wh | Bluetooth Button + Cdence Sensor | steuerbar per App – kostenlos) Total ca: 850,- €
Dieses E-Klunker Bike erreichte beim leafcycles Klunker Custom Challenge den 2. Platz. Aber viel wichtiger ist, er ist die ultimative Maschine zu Cruisen ohne viel Kraftaufwand.
Neben der Teilnahme an der „Leafcycles Klunker Custom Challenge“ wurde das diese E-betriebene Stahl-Biest auf unterschiedlichen Medien gezeigt. Hier ein paar Auszüge der Publikationen.
DIY Bericht im Bike Online-Portal
Auch die E-Bike Redaktion hat der E-betriebene Retro Look überzeugt und berichtete darüber, wie man einen E-Bike Klunker nachbauen kann. Zum Bericht geht es HIER
Presenten in der Maxxis „Custom Corner“
Natürlich liegt es auf der Hand, das Maxxis den eigenen Custom-Umbau für Werbezwecke auch selbst Werbewirksam einsetzt. Im Zuge der „Custom Corner“ wurde der E-Klunker auf dem eigenen Instragram Account präsentiert. HIER der Link!
Michael Rudolph wollte ein Rad um Trail-Bau-Werkzeuge zu transportieren also baute er kurzerhand einen Leafcycles Klunker zum Trailbau-Commuter-Mountainbike um.
Ne rollende Werkzeugkiste soll mein Klunker werden!
Jeder Trail-Digger kennt das Problem und stellt sich die Frage: „Wie bekomme ich meine Trail-Tools vernünftig zum Spot?“
Obwohl mir Klunker-Bikes gerade wegen ihrer Einfachheit so gut gefallen, so war es immer genau diese Einfachheit und der damit verbundene schmale Einsatzbereich, der mich vom Kauf eines Klunkers abhielt. Als Leafcycles zum Umbau-Contest aufrief, hatte es bei mir aber einen Schalter umgelegt. Ich hatte sofort dieses Bild vor Augen, wie ich den Klunker umbauen würde, damit es für mich auch wirklich nutzbar wäre.
Ich wollte Befestigungsmöglichkeiten, an denen man die nötigen Trail-Bau-Werkzeuge sicher, wackelfrei und somit geräuscharm am Bike befestigen kann, um damit auch zu entlegenen Baustellen zu gelangen.
Zudem sollte es möglich sein, unterschiedliche Werkzeuge zu transportieren unabhängig davon, ob ich gerade Schanzen oder Steilkurven baue. Schaufeln, Hacke, Rechen sollten schnell und einfach am Bike zu befestigen sein und da es in meiner Heimat hügelig ist und ich inkl. Tools nicht gerade der Leichteste bin, müsste auch die Single Speed Rücktrittbremse gegen etwas Vielseitigeres weichen. Zu guter Letzt sollte der Klunker Umbau dezent sein und im Wald nicht auffallen, weshalb er in einer unauffälligen Farbe lackiert werden sollte.
Visualisierung des Trail-Digger-Commuter-Bikes
Felix Kley, seines Zeichens MTB Fahrer und Streckenbauer, hat mir bei der ersten Visualisierung geholfen. Und genau diese erste Zeichnung mit all den Details hat mich unglaublich bei der Stange gehalten und geholfen das Klunker Umbau-Projekt rechtzeitig zu Realisieren.
Mit meinem Arbeitskollegen; Carl Kämper; von SCHWALBE haben wir das Thema „unauffällige“ Farbe beim Reifen ebenfalls mit aufgenommen. Mit einem speziellen olivgrünen Nobby Nic hatten wir den richtigen Reifen gefunden. Mit gutem Grip und wenig Rollwiderstand kommt man damit überall hin.
Einer SRAM I-Motion 9 Nabe (Dank geht hier an Timo Brakowski) bot eine super Basis für genug Bandbreite und zudem Scheibenbremse.
Die zündende Idee mit den Haltern für das Werkzeug ließ dagegen etwas auf sich warten. Mir war wichtig, dass sich alle Werkzeuge einfach am Bike zu befestigen lassen, ohne den Lack zu zerkratzen. Außerdem sollten die Halter Abnehmbar sein, um mit dem Klunker auch mal ohne Zuladung heizen gehen zu können.
Eine Schablone aus Sperrholz und eine aus 3D-Druck haben mir beim Design und Fitting unglaublich geholfen und mit der Hilfe von Artur Becker konnte ich aus 3 mm Edelstahlblech schöne Halter auslasern lassen. Zusätzlich Spannverschlüsse mit Gummiband hinter dem Sattelrohr halfen dabei, das Werkzeug in Position zu halten.
Jetzt kam die heiße Phase des Projekts. Da die Rücktrittbremse durch den Nabentausch wegfiel, musste eine gescheite Alternative her. Bike, Werkzeug und ich sind nicht weit weg von 130 kg. Also entschied ich mich für die 4 Kolben TRP Scheibenbremse, die Andri Hafen vorm Verschrotten gerettet und mir letztes Jahr mal geschenkt hatte. Bernie Kammel half mir zudem noch mit Miles Racing Belägen und Bremsscheiben aus, so dass ich nur noch irgendwie eine Bremsaufnahme an den Rahmen bekommen musste.
Jetzt wird gebrutzelt – Der Klunker bekommt eine Scheibenbrems-Aufnahme
Nach ein paar YouTube Turtorials und dem Erwerb eines 85 € Lötsets aus dem Baumarkt, war ich motiviert genug die Bremsaufnahme aus an den Rahmen zu löten. Eine alte AVID Elixier hat als Schablone hergehalten und ein Stück Restrohr wurde zur Abstützung zwischen Ketten- und Sitzstrebe eingesetzt. Zu Beginn des Projekts war mir nicht bewusst, dass der Rahmen eine 110 mm Einbaubreite hat. Eine selbstgebaute Vorrichtung und der Lötbrenner waren nötig, um den Hinterbau auf 135 mm zu dehnen. Man bin ich dankbar, dass Stahl so viel mit sich machen lässt. Am Rahmen und an der Gabel wurden zahlreiche M5 Blind-Niet-Muttern eingezogen, damit die Werkzeuge per Adapter befestigt werden können. Für zusätzliche Festigkeit und einen aufgeräumten Look wurden die Blindnieten zusätzlich verlötet.
Da der Rahmen weder Aufnahmepunkte für die Brems- bzw. Schaltleitungen hatte, wurden auch diese angelötet. Das war die Chance alle Leitungen sinnvoll am Rahmen & Gabel zu befestigen. Serienhersteller haben mich diesbezüglich schon mehrfach in den Wahnsinn getrieben. Dank geht hier raus an Alex Clauss!
Von seiner Marke „Portus Cycles“ habe ich mir die Idee mit dem Head-Badge geliehen und was lag bei diesem “Trailbau Commuter“ Projekt näher als eine Schaufel? Ein vom Renovieren übrig gebliebenes Stück Kupferrohr, ein bisschen Handarbeit und schon war das Head-Batch fertig fürs verlöten.
Da mit Olivgrün die Farbe der Reifen gesetzt war, habe ich mich entschieden den Rahmen, die Gabel und den Lenker ebenso pulvern zu lassen. Der braune C17 Sattel und die braunen Griffbänder von BROOKS passen einfach super zum Rahmen und Reifen.
Um einen cleanen Look am Lenker beizubehalten habe ich mich von Phillip Ebener inspirieren lassen, der vor vielen Jahren schon sein Slopestyle Fully mit Grip Shift um die Sattelstütze ausgestattet hatte. Da die SRAM Nabe ausschließlich mit Grip Shift zu schalten ist, passte die Idee super in das Konzept. Auf dem Fahrrad findet man ein paar NT-Dirt Sticker. „Shout Out“ an meine Homies in Zürich…I miss you guys! #therealzüritrails
Mit den blanken Edelstahl-Haltern und den TRP Bremsen war Silber, beziehungsweise Raw, sowieso als weitere Farbe vorhanden. Darum wurde eine TRUVATIV Decendant Kurbel komplett von Farbe befreit, der original KLUNKER Vorbau teilweise geschliffen bis das blanke Aluminium zum Vorschein kam und die Laufräder mit silbernen Speichen aufgebaut. Um das Projekt zu finalisieren, wurde das Rad mit einem original Leafcycles Klunker Rahmen Stickersatz aufgehübscht.
Last Words
Ganz zum Schluss möchte ich nochmal verdeutlichen, wie dankbar ich bin. Vorneweg danke an Frank Heinrich von „LEAFCYCLES“ für den Contest. Alleine wäre ich vermutlich nie auf die Idee gekommen solch ein verrücktes Projekt zu beginnen. Danke auch an alle, die mir geholfen haben, das Projekt abzuschließen: Mein Arbeitgeber „Ralf Bohle GmbH“ a.k.a „SCHWALBE TIRES“ und damit die beteiligten Kollegen Carl Kämper, Artur Becker & Stefan Franken, Felix Kley, Timo Brakowski, Bernie Kammel, Phillip Ebener von „Zweiradsport Ebener“, Andri Hafen vom „BIKE HUB Zürich“, Alex Clauss von „PORTUS CYCLES“, Pietro Tomasella & Alice Icardi von „SELLE ROYAL“, Sergej und Waldi Lind, die Homies in meiner Heimat, die treu seit 15 Jahren Hügel bauen und Kurven Fräsen und natürlich meine Schaufel-Familie NT-Dirt in Zürich.
Am meisten Dank gebührt schlussendlich meiner Frau Karin und Tochter Noelani, welche geduldig viele Stunden lang auf mich verzichten mussten. Während der ganzen Umbauzeit ist mir wieder einmal bewusst geworden, wie viel Spaß man haben kann mit anderen Menschen zusammen aus einer Idee etwas Besonderes zu erschaffen. Mein KLUNKER ist definitiv die beste Erinnerung daran. Mittlerweile hat mein Klunker Umbau schon über 100 Kilometer Forstwege, Trails und Radwege hinter sich und ich kann mich darauf freuen, dass dieses Rad nicht als Deko in der Ecke einstauben wird!
– Micha Rudolph –
Ach übrigens, das Rad von Michael Rudolph erreichte beim Leafcycles Klunker Custom Challenge 2023 den verdienten 1. Platz.
Publikationen
Das Rad von Michael Rudolph sorgte an der einen oder anderen Stelle für ordentlich Gesprächsstoff und wurde zahlreich in unterschiedlichen Medien gezeigt. Hier nur ein paar Auszüge.
Reportage im „The Radavist“
Wenn irgendein Online-Portal den Style mit dem großen Suppenlöffel zu sich genommen hat, dann ist es definitiv „The Radavist“. Keine andere Seite transportiert derzeit gekonnt Radkultur vom feinsten fernab des Mainstreams wie dieses Portal und darum sind wir um so stolzer, dass es dieser Custom Umbau in einer deren Berichte geschafft hat. Seht einfach selbst: zum Radavist Bericht geht es HIER
Skid & Giggles Podcast
Michael wurde als Gast bei dem Podcast „Skids & Giggles“ eingeladen, um in Episode 62 ausgiebig über seinen KLeafcycles Klunker Umbau zu sprechen. Hör Doch mal selber rein: Podcast Ep 62
Pinkbike
In der Pinkbike wurde extra auf den Podcast mit Michael Rudolph hingewiesen.
Bike der Woche auf MTB News
Auf dem größten deutschen MTB Online-Portal mtb-news.de wurde der Klunker zum Bike der Woche prämiert. HIER geht´s zum Bereicht.
Presented auf der BeSpoked 2023 in Dreseden
Echte Rahmenbauer lieben den Geruch von Eisen und echte Rahmenbau-Kunst mit Liebe zum Detail. Was passt da besser als der Custom Klunker von Michael Rudolph. Sein Klunker wurde auf der BeSpoked 2023 Rahmenbau-Messe am Schwalbe Stand präsentiert und lockte so manch einen Besucher an, mal einen Näheren Blick darauf zu werfen.
Es wurde zudem ein Video von Schwalbe mit einem kleinen Messe-Rundgang produziert. Aber warum viel reden. Zieht es Euch einfach rein. HIER gehts zum Video (Die Comutter Klunker Vorstellung beginnt bei 19:39).
GCN fiel der Klunker auch ins Auge
Als der rasende Reporter von GCN mit dem Filmteam über so durch die Katakomben der BeSpoked schlenderte, blieben sie auch beim Trailbau Comutter Klunker vom Michael hängen. Schaut Euch am besten das ganze Video an, um ein Gefühl echter Custom Kultur zu bekommen. Der Bericht über den Klunker beginnt bei 11:20. HIER geht es zum Video.
Die Bike ist auch darüber gestolpert
Eine Erwähnung des Comutter Klunker´s gab es in der Oktober Ausgabe. Zwar nur in Briefmarkengröße aber immerhin, ein Redakteur hatte doch den Sensor für News abseits des Mainstreams.
Instagram Party
Auch die Instagram Cummunity feierte das Werk von Michael Rudolph in zahlreichen Beiträgen, Stories und Reels. Hier geht´s zum leafcycles Insta Account.
Michael Rudolph zu Gast beim Pumped Podcast
Tobias Woggon vom Pumped Podcast plauderte mit Michael Rudolph über seinen Job bei Schwalbe und darüber, wie es zu seinem Custom Trail Building Projekt kam. HIER könnt ihr euch Folge 172 anhören.
Bike des Jahres 2023 – auf MTB-News.de
Ganz zum Schluss wurde der Trail-Building-Custom-Klunker von Michael Rudolph aufMTB-News.devon der Community zum Rad des Jahres gewählt. Was für ein krönender Abschluss, der bis dato ohnehin atemberaubender Saison. Der Event wurde von Bike-Components gesponsert und als Belohnung durfte Michael mit Einkaufswagen und Gutschein durch die heiligen Hallen des Online-Versenders schlendern und ordentlich den Warenkorb füllen. Ach was rede ich, seht einfach selbst. HIER gehts zum Film.
Kenny was riding with his single speed Leafcycles Klunker bicycle from Sydney to the Gold Coast. His mission was, to escape the home quarantine when entering Australia. He made about 100km a day. Often stopping for a hour or two at the beach for lunch time to escape the heat. Here are some impressions from his trip.
Es müsste wohl im September 2019 gewesen sein, als ich Entscheidung traf, dass leafcycles ab sofort wieder Fahrräder produziert. Worüber ich mir zu diesem Zeitpunkt allerdings noch nicht bewusst war, wie monumental die „Watschn“ ausfallen sollte, die da noch auf mich zu kommen sollte…und es war nicht nur eine „Waschtn“. Es war ein regelrechtes Dauerfeuer an Ereignissen, die man eigentlich niemals für möglich gehalten hätte. Angefangen von einer Dirt-Bike Produktion, die vom Agenten schlichtweg vergessenen wurde bis hin zum Produzentenwechsel, Corona-Pandemie, Rohstoffmangel, Container-Knappheit und Versieben-Fachung der Containerpreise. Kurzum, die offizielle Ankündigung, dass Leafcycles wieder ins Bikegeschäft einsteigt, hätte man nicht besch’@#…ener wählen können.
…und trotzdem gab es während dieser turbulenten Zeiten auch immer wieder was zu lachen. Z.B. dann, als mich die Nachricht ereilte, dass ein Captain seinen Frachter in die Wand des Suez Kanals bohrte, sich das Schiff quer stellt und damit das Nadelöhr des internationalen Welthandels verstopfte. Obwohl vielleicht sogar ich indirekt betroffen war, kam ich aus dem Schmunzeln nicht mehr raus.
Nun gut, wenn man Dinge nicht ändern kann, dann heisst es Augen zu und weiter machen. Nach monatelangem hin und her mit Produzenten, Speditionen, Agenten und Anderen ist es endlich so weit. Der Klunker ist das erste Fahrradprojekt, welches es durch diesen Wald des Wahnsinns geschafft hat. Wenn das Schiff nicht unter geht, könnte es sein, dass die Räder ab ca. Ende August hier bei uns in Deutschland eintreffen.
Aber wenn ich eines gelernt habe. Freu Dich nie zu früh!
Kaum zu glauben, wie Dinge manchmal laufen, aber nach der verpatzten „Klunker“ Crowd Funding Action im Jahr 2016 verschwand das Projekt vorerst in der Schublade…
Was soll man sagen, nicht alle meine Entscheidungen haben einen logischen oder finanziell orientierten Hintergrund. Eigentlich ist Leafcycles in gewisser Weise ein Abbild der Spielzeuge, auf die ich persönlich Bock habe und der Klunker ist definitiv eines davon.
Ihr müsst wissen, dass ich mich aus Sicherheitsgründen von meinem mit Rost übersäten alten Crusier verabschieden musste. Die Angst wuchs, dass sich irgendwann das Unterrohr mit einen dumpfen „Plopp“ vom Steuerrohr verabschieden könnte. Die Eisentonne schien mir die einzige vernünftige Option.
Als er in diese flog, riss es gleichzeitig eine große Lücke in meinen Fuhrpark, schließlich war mir diese Rostschleuder irgendwie ans Herz gewachsen. Man hatte einfach zu viel miteinander erlebt. Dieser Klunker war praktisch mein Alltagsrad für Wind, Wetter, Regen, Schnee… Er war zum Ende hin so verrostet, dass ich ihn manchmal gar nicht mehr absperrte. Selbst Fahrraddiebe schienen nicht wirklich Interesse daran zu finden und das mag was heissen.
Sei es drum… jetzt ist er weg aber irgendwie kam in mir dieser Innere Drang auf, ich brauche unbedingt wieder so einen Klunker…
Und weil ich nun einmal Fahrradhersteller bin dachte ich mir, ich mache einfach eine Crowdfunding Kampagne daraus. Leider erreichte das Projekt nicht das Zielbudget…
Vier Jahre später, April 2020
Der Wortlaut der Mail, die an diesem Tag im August rausging, war kurz und bündig:
„Here is my order confirmation, let´s do it!“
Das war praktisch der offizielle Startschuss und der Tag of no Return. Kurz gesagt, der Klunker wird Wirklichkeit, wenn auch nur in einer kleineren Auflage. Mir ist bewusst, dass es sich um ein absolutes Nischen-Produkt handelt und nicht wirklich ein Markt vorhanden ist, aber mir hätte das Projekt innerlich keine Ruhe gelassen. Es musste es einfach durchgezogen werden.
Bezüglich Liefertermin gibt es doch tatsächlich Neuigkeiten. Der Container soll Anfang Juni 2021 in See stechen und benötigt ca. 5-6 Wochen, bis er hier im Lager Deutschland aufschlägt. Vorausgesetzt es verheddert sich kein Frachtschiff im Suez-Kanal.
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Let´s get the bacon rolin´
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